Der Schweizer Franken will nicht fallen
Hallo zusammen, Mit den bevorstehenden Feiertagen bleiben die Wechselkurse des EUR/CHF nach den Sitzungen von drei der führenden Zentralbanken volatil. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte in der vergangenen Woche mit einer entschlossenen geldpolitischen Maßnahme versucht, den Kurs des Schweizer Frankens zu kontrollieren, um die Exportwirtschaft zu entlasten. Doch bisher scheint dieses Ziel nicht erreicht, und der EUR/CHF ist auf seine früheren Niveaus zurückgekehrt.
Frohe Feiertage für den EUR/CHF
Die Kursbewegungen des EUR/CHF haben diese Woche erneut viele Experten überrascht. Entgegen der Erwartungen einer Abschwächung hat der Schweizer Franken fast sein Niveau vor der SNB-Sitzung zurückerlangt. Sehr zur Freude der Schweizer, die ihre Ferien im Ausland verbringen, und der Grenzgänger, die ihre Jahresendprämien oder ihren Lohn in Euro umtauschen müssen.
Auch der US-Dollar ist günstiger geworden, entgegen den Markterwartungen. Sollten wir mit neuen Positionierungen im EUR/CHF zum Jahresende rechnen, wie es im vergangenen Jahr der Fall war? Oder mit umfangreichen Carry-Trade-Operationen? Wir werden das Thema im neuen Jahr erneut aufgreifen.
USD/CHF nach der FED-Sitzung
In dieser Woche fand die dritte mit Spannung erwartete Sitzung der führenden Zentralbanken statt, die maßgeblich die Wechselkurse des EUR/CHF beeinflusst. Die Kommentare des Vorsitzenden der FED zur Robustheit der US-Inflation, die von 2,3 % auf 2,5 % im Vergleich zu Oktober gestiegen ist, enttäuschten die Märkte und lösten Pessimismus aus. Ohne Berücksichtigung von Lebensmitteln und Energie liegt die Inflation sogar bei fast 3 %. Die Ausgaben und Einkommen der US-Haushalte stiegen im November um 0,5 %.
Der US-Dollar gewann gegenüber dem Euro an Wert, verlor jedoch 75 Pips gegenüber dem Schweizer Franken. In Zeiten von Unsicherheit erfüllte der Franken erneut seine Rolle als sichere Anlagewährung, trotz der Senkung des SNB-Leitzinses um 0,50 % eine Woche zuvor.
Wenn Elon Musk den Kongress aufrüttelt
Ein weiteres störendes Element für die Anleger war das Eingreifen von Elon Musk, unterstützt von Donald Trump, um eine fast verabschiedete Gesetzesänderung zu torpedieren. Am Tag der FED-Sitzung stand der US-Kongress kurz davor, ein Gesetz zu verabschieden, das einen "Shutdown" – die Schließung der Bundesbehörden aufgrund von Haushaltsstreitigkeiten – verhindern sollte. Diese Unsicherheit über die Funktionsfähigkeit der amerikanischen Institutionen belastete die Märkte zusätzlich.
Diese beiden Ereignisse hatten negative Auswirkungen auf die Börsenwoche, die Wechselkurse des Schweizer Frankens, Euros und Dollars und stellten die üblichen Jahresendrallyes in Frage, die traditionell für Renditen sorgen. Im Gegensatz dazu erholten sich die Anleihemärkte.
Wird der Wechselkurs des Schweizer Frankens das Jahr auf demselben hohen Niveau beenden, auf dem er begonnen hat?
Expertenprognose für den EUR/CHF
Wirtschaftliche Aussichten in der Schweiz
Laut Fredy Hasenmaile, Chefökonom von Raiffeisen, wird der Unterschied zwischen den Inflationsraten in den USA und Europa einerseits und der niedrigen Inflation in der Schweiz andererseits den Handel erleichtern und den Schweizer Franken belasten. Die langfristigen Zinssätze sind so stark gefallen, dass sie den Zugang zu Krediten für Unternehmen und Haushalte verbessern und die Reallöhne steigern.
Der Chefökonom von UBS erwartet, dass diese Rahmenbedingungen die Schweizer Wirtschaft im Jahr 2024 um 1 % wachsen lassen, mit einer möglichen Beschleunigung auf 1,3 % im Jahr 2025. Diese Entwicklung wird jedoch durch die wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten in Deutschland und Frankreich gebremst, die mit strukturellen Problemen kämpfen.
Auswirkungen auf den Schweizer Franken
Fredy Hasenmaile prognostiziert, dass die Stärke des Schweizer Frankens auch 2025 anhalten wird, was einen erheblichen Druck auf die Schweizer Exportunternehmen ausüben wird. Da die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen schneller und stärker senken könnte als erwartet, um die schwache Wirtschaft Europas zu stützen, wird die SNB wahrscheinlich gezwungen sein, nachzuziehen und ihren Leitzins auf 0 % zu senken.
Eine Insel der Stabilität
Trotz des Drucks auf den Schweizer Franken erscheint die Schweiz weiterhin als stabile wirtschaftliche Insel im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn. Dies sollte auch in einem schwierigen Umfeld ein prosperierendes Wirtschaftswachstum ermöglichen, das 2025 erwartet wird.
Die Woche des EUR/CHF
EUR/CHF
Nach den Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verzeichnete der EUR/CHF-Kurs einen deutlichen Anstieg. Am 17. um 9:15 Uhr erreichte das Währungspaar seinen wöchentlichen Höchststand bei 0,9420 EUR/CHF. Nach einer mahnenden Rede des FED-Vorsitzenden verlor der EUR/CHF jedoch 50 Punkte und pendelte sich anschließend wieder um 0,9300 EUR/CHF ein.
Bis zur nächsten Sitzung könnte die SNB ihre Fremdwährungsreserven weiter aufstocken und Milliarden von Schweizer Franken in Euro und andere Fremdwährungen umwandeln, um den Wechselkurs zu beeinflussen. Überraschungen beim EUR/CHF zwischen zwei Krisenzeiten sollten daher nicht ausgeschlossen werden.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts wird ein Euro zum Wechselkurs von 0,9306 EUR/CHF gehandelt.
USD/CHF
Wie beim EUR/CHF zeigen sich beim USD/CHF ähnliche Ursachen und Auswirkungen. Nach den Ankündigungen der FED-Führung stürzte der USD/CHF um 100 Pips ab, was Zweifel an den Prognosen einiger Experten aufkommen ließ, die unter der Präsidentschaft von Donald Trump von einem extrem starken Dollar ausgegangen waren.
Der Zinsunterschied zwischen den USA und der Schweiz ist inzwischen zu einem regelrechten Abgrund geworden, der sich wie die San-Andreas-Verwerfung weiter ausdehnt. Logischerweise hätte dies zu einem deutlichen Verlust des Schweizer Franken gegenüber dem Dollar führen müssen. Doch das Gegenteil trat ein: Die Investoren suchten erneut Zuflucht in einer Währung, die Vertrauen erweckt, während der Euro gegenüber dem US-Dollar 150 Pips verlor.
Aktuell wird ein Dollar zu 0,8963 USD/CHF gehandelt. Besonders in der Vorweihnachtszeit ist die Nachfrage nach der Währung in den Wechselstuben hoch. Kassierer achten dabei verstärkt auf den Zustand der Dollar-Banknoten sowie auf die Verfügbarkeit von Kleingeld, je nach Reiseziel. In den USA spielt dies kaum eine Rolle, aber für Länder wie Kenia oder Vietnam sind die Experten von Ben S Shop Change die richtige Wahl. Viele weitere Währungen warten auf Sie. Gute Reise an die Glücklichen!
Märkte und Rohstoffe
Ein schwieriger Jahresausklang
Die Aktie des Tech-Riesen Broadcom verdrängt allmählich Nvidia aus den Köpfen der Anleger. Das aufstrebende Unternehmen im Bereich Halbleiterchips agiert im selben Segment wie Nvidia und hat mit einem Marktwert von 1.170 Milliarden Dollar in nur zwölf Handelstagen 40 % zugelegt, während Nvidia, nach einer Phase der Überbewertung, 6 % an Wert verloren hat.
Die Aufmerksamkeit der Investoren richtet sich nun auf diesen neuen Star, der keine Lieder singt, sondern die Chips für Google und Meta produziert. Broadcom steuert auf einen Gewinn von 12 Milliarden Dollar zu und rechnet bis 2027 mit einem Umsatz zwischen 60 und 90 Milliarden Dollar.
Die Woche an den Finanzmärkten
Wall Street und amerikanische Märkte
Der „hawkish“ Ton von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der FED, hat an den US-Börsen wie eine kalte Dusche gewirkt. Zwar wurden die Leitzinsen wie erwartet um 0,25 % auf eine Spanne von 4,25 % bis 4,50 % gesenkt, doch die Marktteilnehmer blieben enttäuscht. Powells Rede hinterließ Zweifel, ob die FED weiterhin die im Herbst geplanten Zinssenkungen umsetzen wird. Infolgedessen brachen die US-Märkte ein, bevor sie sich gestern wieder erholten – im Gegensatz zu den europäischen Märkten, die deutlich im Minus lagen.
Der US-Dollar legte zunächst gegenüber den Hauptwährungen zu, gab jedoch später gegenüber dem Schweizer Franken nach, der als sicherer Hafen gefragt war. Der Wechselkurs USD/CHF fiel im Tagesverlauf um 80 Pips. Gleichzeitig stiegen die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen auf 4,52 %, ein beachtlicher Sprung.
SMI – Schweizer Aktienmarkt
Die Schweizer Börse litt ebenfalls unter der Unsicherheit nach den FED-Entscheidungen. Besonders die Meldung der Roche-Labors, dass ein Parkinson-Medikament die Erwartungen nicht erfüllt hat, belastete den Markt. Die Roche-Aktie verlor 3,5 %. Insgesamt sank der SMI von 11.681 Punkten auf aktuell 11.350 Punkte, ein Wochenverlust von 2 %.
Zu den größten Verlierern gehörten:
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ABB: -6 %
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UBS: -6 %
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Geberit, Sika, und Partners Group: jeweils rund -5 %
Eine Ausnahme bildete Swiss Re, die mit einem Plus von 1 % einen Lichtblick darstellte.
Rohstoffe
Öl
Der Ölpreis zeigte diese Woche eine hohe Volatilität: Von 73,40 USD pro Barrel stieg er zunächst auf 74,50 USD, bevor er auf 72,50 USD fiel. Die steigende Nachfrage nach Diesel in den USA stützte zunächst die Preise, doch die zurückhaltende Haltung der FED dämpfte die Optimismus der Investoren. Zudem bremsten eine schwache Nachfrage und ein reichliches Angebot den Markt, trotz der anhaltenden Produktionskürzungen der OPEC+.
Gold
Obwohl der Luxusgütersektor schwächelt, stieg der Goldpreis auf 2.617 USD pro Unze, nachdem er zuvor unter 2.600 USD gefallen war. Ein Kilogramm Gold wird derzeit mit 74.400 CHF bewertet. Der Preis für Münzen wie den Vreneli oder den Napoleon liegt bei 450 CHF, im Vergleich zu 330 CHF vor einem Jahr.
Kryptowährungen
Bitcoin und Ethereum
Laut Esteban Tesson von Zone Bourse akzeptieren immer mehr Luxusmarken wie Gucci, Balenciaga, und LVMH Bitcoin und Ethereum als Zahlungsmittel, um eine neue Zielgruppe zu gewinnen. Auch in Frankreich ermöglicht die Kaufhauskette Printemps in Zusammenarbeit mit der Plattform Binance ihren Kunden, in Kryptowährungen zu bezahlen.
Der Bitcoin hat die 100.000-USD-Marke mehrfach überschritten, bewegt sich jedoch stark volatil mit Schwankungen von bis zu 10 % innerhalb weniger Tage. Aktuell liegt der Preis bei 97.700 USD, was umgerechnet 87.700 CHF entspricht – ein enormer Anstieg gegenüber 37.500 CHF vor einem Jahr.
Strategische Reserven in den USA
Die USA erwägen den Aufbau einer strategischen Reserve in Kryptowährungen, was ihre Verschuldung weiter erhöhen könnte. Dies unterstreicht das Potenzial von Bitcoin und Co. als Zahlungsmittel der Zukunft, auch wenn staatlich ausgegebene Währungen noch lange nicht verdrängt werden.
Fazit
Die Märkte bewegen sich in unsicheren Gewässern. Während traditionelle Vermögenswerte wie Gold und der Schweizer Franken Sicherheit bieten, gewinnen Kryptowährungen weiter an Akzeptanz. Anleger sollten ihre Entscheidungen jedoch mit Vorsicht treffen, insbesondere angesichts der hohen Volatilität von Bitcoin und anderen digitalen Assets.
Expertenmeinung für Trader
Das Währungspaar EUR/CHF hat in der vergangenen Woche einen Support bei 0,9260 EUR/CHF erreicht. Nach den Ankündigungen der Zentralbanken konnte die Paarung wieder ansteigen. Aktuell beobachten wir eine mögliche Umkehrformation im Wochenchart. Trotz des Aufwärtstrends konnte die Marke von 0,9450 nicht durchbrochen werden, was einen weiteren Anstieg über die 0,9500 (das Niveau von September) ermöglicht hätte. Während des Rückgangs fiel der EUR/CHF nicht unter die 0,9290. Der nächste bedeutende Support liegt bei 0,9256 EUR/CHF.
Wochenendausflüge in Genf und Umgebung
Historische Tramfahrten mit der AGMT
Die historischen Straßenbahnen kehren zurück! Dank der AGMT können Sie eine Zeitreise in die 1920er Jahre unternehmen. Mehrere Routen stehen zur Auswahl. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Organisation: www.agmt.ch.
Wanderungen auf dem Salève
Für Sportliche bietet der Salève spektakuläre Ausblicke und fordernde Routen. Die Genevoise des Amis du Salève bietet kostenlose und wetterunabhängige Wanderungen an. Treffpunkt: Route du Pas de l'Echelle 111, 1255 Veyrier, Schweiz. Weitere Details unter: www.rando-saleve.net.
Biathlon-Weltcup im Grand-Bornand
Im Grand-Bornand findet vom 16. bis 22. Dezember 2024 der Biathlon-Weltcup statt. Die französische Nationalmannschaft tritt auf heimischem Boden im internationalen Sylvie-Becaert-Stadion an. Erleben Sie die „Biathlon-Familie“ hautnah in den französischen Alpen.
Urlaub und Feiertage
Für alle, die in den Schnee fahren oder die Sonne unter Palmen genießen, wünschen wir erholsame Ferien. In unseren Wechselstuben finden Sie eine große Auswahl an internationalen und exotischen Währungen, passend für jedes Reiseziel.
Feiertagsgrüße
Wir verabschieden uns nun bis zum Jahresende. Unsere Wechselstuben bleiben jedoch, auch an Feiertagen, für Sie geöffnet – insbesondere an den Grenzstandorten. Die Öffnungszeiten finden Sie auf unserer Webseite.
Das gesamte Redaktionsteam wünscht Ihnen frohe Festtage und ein erfolgreiches neues Jahr. Wir sehen uns wieder am 10. Januar 2025 mit neuen Analysen und frischen Einblicken.
X.C.